Die Osterinsel – mitten im Nirgendwo!
18 09 2014Hola aus Rapa Nui!
Die Osterinsel, in der polynesischen Landessprache auch Rapa Nui genannt, war sowohl unsere letzte Station in Polynesien als auch gleichzeitig unsere erste in Südamerika. Auch wenn Rapa Nui politisch gesehen zu Chile gehört, fühlen sich die Einwohner jedoch vielmehr als Polynesier denn als Südamerikaner – dennoch konnten wir aber schon unsere ersten Empanadas und Pisco Sours verkosten und unsere erst kürzlich erworbenen Spanischkenntnisse erproben. Die Osterinsel war auch wohl der mit Abstand entlegenste Ort unserer Reise. Bis zur nächsten bewohnten Insel sind es über (!) 2.000 km, das chilenische Festland ist knapp 4.000km entfernt und bis zur nächsten Stadt, Papeete auf Tahiti, sind es gar 4.251 km. Diese Entlegenheit trägt aber ebenso zu der Mystik bei, welche in jeder Ecke der Insel spürbar ist.
In der Haupstadt Hanga Roa, mit nicht ganz 4.000 Einwohnern aber wohl eher ein nettes, beschauliches Dörfchen, haben wir dann aber auch schon gleich unseren ersten Moai, wie die monumentalen Steinskulpturen genannt werden, erspäht. Diese Moai sind übrigens auf der gesamten Insel zu finden – teils stehend auf einem Ahu, wie die Zeremonienplattform der Rapa Nui genannt wird, aber auch liegend irgendwo mitten im Nichts, weil die Rapa Nui einst den Transport zu einem jener Ahus nicht mehr schafften.
Nachdem wir uns am ersten Tag noch im anthropologischen Museum etwas über die spannende Geschichte der Rapa Nui schlau gemacht hatten, ging es dann ab dem zweiten Tag auf Entdeckungstour. Um einmal einen Überblick über die doch eher überschaubare Insel zu erhalten, sind wir erstmals auf den höchsten Punkt des grünen und durchwegs vulkanischen Eilands, den Vulkan Terevaka, gewandert. Von dort ließ sich sehr gut das gesamte Ausmaß der Insel erkennen und auch die wilden Pferde auf den Wiesen gehören ebenso zum Bild der Osterinsel wie die berühmten Moai. Am Fuße des Terevaka’s haben wir dann auch unseren ersten Ahu bestaunen können.
Danach sind wir mit unserem Moped weiter auf den beeindruckenden Vulkan Rano Kau gefahren. Da wir schon etwas spät dran waren, mussten wir uns dann außerhalb der Öffnungszeiten in die angrenzende Kultstätte Orongo hineinschleichen, womit wir diesen mystischen Platz ganz für uns alleine hatten und wir somit ungestört unsere Rituale abhalten konnten 🙂
Danach konnten wir den Sonnenuntergang am Ahu Tahai nahe der Hauptstadt mit 100 weiteren Schaulustigen bewundern.
Die nächsten Tage haben wir dann noch weitere Ahus besucht, sowie die Halbinsel Poike umwandert, wo wir allerdings die dortigen liegenden Moai nicht vorfanden – möglicherweise aufgrund des hohen Grases 🙂
Um auch den sagenumwobenen Sonnenaufgang beim Ahu Tongariki zu bewundern, sind wir sogar um 6 Uhr morgens mit unserem Moped aufgebrochen.
Da wir diesmal derart früh dran waren, mussten wir uns wieder einmal vor der Öffnungszeit in die historische Stätte von Rano Raraku hineinschleichen, wo einst die meisten Moai aus dem Felsen geschlagen wurden und von hier kilometerweit über die gesamte Insel transportiert wurden – eine für die damalige Zeit definitiv beachtliche Leistung. Das große Geheimnis, wie die Rapa Nui seinerzeit die riesigen und tonnenschweren Moai vor Ort aufgestellt haben, konnten auch wir leider nicht lüften.
Für die letzten beiden Tage stellte uns unser Vermieter dann auch noch einen Jeep zur Verfügung, um auch die entlegensten Orte der Insel zu erkunden. Bemerkenswert ist auch, dass die Palmen um den Ahu Anakena extra von Tahiti „eingeflogen“ wurden.
Nach 5 spannenden aber auch entspannenden Tagen auf der doch so ruhigen Osterinsel, freuten wir uns nun aber schon, den südamerikanischen Kontinent anzusteuern.
Hasta luego!
Karin & Michael
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